Zur Geschichte des Stadtteils

Historisches
Als ein Dorf vor der Stadt Hannover gab es schon immer enge Beziehungen zwischen beiden Orten. Im Zuge der Industrialisierung kam die Entwicklung zum Industrievorort. Dies ist an einigen Zahlen zu belegen: 1868 wurde der Rangierbahnhof angelegt, das war attraktiv für die Glashütte, die Schmirgelfabrik (1877) und andere kleinere Betriebe. Auch Ernst Sorst gründete seinen Betrieb in dieser Zeit. Das Bevölkerungswachstum  führte zum Bau von Mietshäusern. Die Schulenburger Landstraße war Siedlungs- und Verkehrsachse.  Die Wohnbebauung reichte bis zur Chamissostraße. In Richtung  Vahrenwald kam es ebenfalls zu einer dichten Wohnbebauung. Die Eingemeindung von Hainholz erfolgte 1891.

Große Areale von Hainholz sind auch heute noch als Kleingärten ausgewiesen. Da im 2. Weltkrieg nur sehr wenige Gebäude zerstört wurden, blieb alte Bausubstanz erhalten.
Hier das Zitat eines Zeitzeugen (Matthias Schaper, Jg. 1957) zur Entwicklung in den 60er Jahren: „Das neue Industriegebiet entlang der Schulenburger Landstr. zwischen Chamissostr. und Friedenauer Str. wurde von den Einheimischen, die zwischen dem  Bahnhof Hainholz und der Chamissostr. wohnten, spöttisch als Klein-Texas abgekanzelt. Kein Wunder, denn die Claims wurden fix aufgeteilt und Industriehallen wuchsen wie Pilze über Nacht. Lediglich die Öffis zogen recht langsam nach. Die Straßenbahn hielt nur an der Chamissostraße und Friedenauer Straße und die Strecke zwischen diesen Stopps verlief eingleisig. Jedesmal, wenn die Uestra neue Fahrzeuge beschaffte, wurde der fast ausgemusterte Schrott auf die Nordhafen-Strecke abgeordert.“
Die Baulücken sind heute weitgehend geschlossen, und die durch Abriss und Entgiftung der Sorst geplante Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe ist erfolgt Fachmarktzentrum und Marinbau). Im Jahr 2016 wurde der erste Bauabschnitt des Hainhölzer Marktes umgesetzt. Im Mai 2008 erfolgte die Eröffnung des Naturbades, hoffentlich auch wieder in 2017! Die baulichen Erweiterungen im Gewerbegebiet, z. B. bei Möbel Staude, sind attraktive Einkaufsorte, nicht nur von Hainhölzer Bewohnern. Das Profil eines Stadtteil der vielfältige Kunst- und Kulturpotentiale beherbergt ist in unseren Kultursommern 2008, 2011 und 2015 eindrucksvoll geschärft worden.
Hier in Hainholz ist ein Gefüge engen Nebeneinanders von Wohnen, Arbeiten, Kultur und Grün erreicht, das in Hannover so nicht häufig zu finden ist.

Holger Hütte (Stadtteilforum Hainholz)